Ausbildung

Nach dem Segelschein erst mal segeln lernen

"Wie, nach dem Schein?!" So ist es leider, wenn man als blutiger Anfänger die Segelscheine erlangt. So haben wir dann festgestellt: Toll, wir haben den höchsten Schein, den man in der Schweiz erlangen kann, aber so richtig segeln können wir irgendwie nicht. Das hat uns dazu gebracht, von der Fahrtenyacht runter auf kleine Schiffchen zu gehen, denn dort lernt man richtig segeln. Um mal kurz umgangssprachlich zu werden: Dort haut es dich noch ordentlich auf den Ranzen, wenn du einen Käse steuerst, dort gibt's noch Wasser in die Fresse. So - und nun wieder anständig: Am besten lernt man segeln - die Profis sind sich einig - auf einer Jolle, die keine Fehler verzeiht. Charteryachten sind nämlich so gebaut, dass man fast nichts mehr falsch machen kann, ausser sich in falscher Sicherheit zu wiegen und ohne Erfahrung in einem anspruchsvollen Revier den Starkwindsegler spielen zu wollen. Man muss es abgesehen davon ja nicht so machen wie wir! Man kann durchaus auch erst segeln lernen (auf einer Jolle in einem Club zum Beispiel) und dann erst die Segelscheine erlangen. Fakt ist: Wer denkt, er kann nach dem Erlangen des Hochseescheins segeln, liegt falsch. Aber man kann - als vernünftiger Mensch - sich dann einschätzen und merkt, dass man eben noch segeln lernen muss. Und natürlich hat man gelernt, bei normalen Verhältnissen eine Fahrtenyacht von A nach B zu fahren, ohne dabei den Meeresgrund zu zerstören. Immerhin.

 

Einige Tipps zum Segelschein Kategorie D

Am einfachsten besuchst du einen Kurs in einer Segelschule. Die Preise variieren stark. Bedenke, dass du meist nicht alleine als Schüler auf dem Boot bist. Das reduziert die Stundenansätze erheblich. Wenn du völlig unerfahren bist, brauchst du etwa 15 - 20 Segelstunden, um das Prüfungsprogramm beim Experten zu bestehen. Dazu kommt die Theorieprüfung. Die Theorie musst du in deinem Wohnkanton ablegen, für die praktische Prüfung werden Gesuche für eine ausserkantonale Prüfung meist problemlos bewilligt. Bis zum Abschluss des Segelscheins Kategorie D (Binnengewässer) rechnest du auf der sicheren Seite, wenn du Fr. 1500.- bis maximal Fr. 2000.- budgetierst. Aus unserer Erfahrung geht es am schnellsten, wenn du erst die Theorieprüfung ablegst und dir danach etwa 6 Wochen für die praktischen Stunden Zeit nimmst. Buche diese rechtzeitig (im Sommer sind die meisten guten Schulen ausgebucht) und lass dich von deinem Segellehrer auch gleich für die praktische Prüfung anmelden. Er wird dies nicht gerne tun, aber so ist eine gewisse Effizienz vorgegeben.

 

Warum Motorboot lernen

Falls du Boote mieten willst (wie wir), empfehlen wir dir, auch gleich nach der Theorie den A-Schein (Motorboote) zu machen. Die Theorieprüfung hast du dann nämlich bereits. Grund: Häufig sind auch Miet-Segelboote etwas stärker motorisiert. Wenn du nur denn D-Schein besitzt, darfst du Segelboote mit stärkeren Motoren dann nicht fahren. Logisch ist das aus unserer Sicht zwar nicht, denn ein stärkerer Motor gibt dir eigentlich mehr Sicherheit als ein schwächerer (Strömung/Wind/Reaktionszeit). Hast du die Theorieprüfung bereits in der Tasche, sollten Fr. 1500.- für den A-Schein genügen. Wir haben beide zuerst den A-Schein gemacht, das erspart dir bei der D-Prüfung die Hafenmanöver.